Ingenious stage
„Ingenium´s stage“ reflektiert die sich im Laufe der Geschichte veränderte Bedeutung und Wahrnehmung des Begriffs und der Person des „Ingenieurs“. Zurückgehend auf lat. gignere (erzeugen, hervorbringen, gebären, wachsen) sowie ingenium (angeborene Art, Scharfsinn, Erfindungsgeist, kluge Erfindung) ist in der Antike der Begriff des genius als eine jeder Person, jedem Ort und jeder Sache innewohnende schöpferische Kraft und göttliche Instanz omnipräsent.
Die Installation besteht aus einem durch lebende Pflanzen fast verdeckten Acrylglaskubus, in dem insgesamt sieben Steine verwahrt werden, die von der Künstlerin an den projektspezifischen Orten gesammelt wurden und in situ zusammen mit einem mysteriösen Römerstein arrangiert wurden. In dieser Gestalt bildet „Ingenium´s stage“ eine Bühne für (scheinbar leblose) Objekte, die als Stellvertreter derjenigen Persönlichkeiten fungieren, deren Anerkennung bis heute ausblieb und dient somit als Altar und Tempel für in Vergessenheit geratene Orte und Wesenheiten, welche die Begriffsgeschichte des Wortes „Ingenieur“ eint.
Das Objekt, das selbst als Glashaus dienen könnte, beinhaltet keine Pflanzen, sondern wird stattdessen seinerseits von Pflanzen fast zur Gänze umhüllt und invertiert somit das Prinzip des Gewächshauses.
Isabel Belherdis
Ingenium´s stage, 2022
Acrylglaskubus, Installation mit Steinen projektspezifischer Fundorte sowie
eine Leihgabe eines nicht inventarisierten archäologischen Objektes aus dem Depot des Universalmuseum Joanneum, Topfpflanzen aus dem botanischen Garten Graz
Installation für Zurück von den Träumen, ein Projekt des Kunst Raum Villach in Koproduktion mit der Steirischen Kulturinitiative für das Parallel-Programm des steirischen herbstes'22
Historisches Glashaus des botanischen Gartens der Universität Graz
30.9.2022 – 16.10.2022