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Konnex

Die Performance „KONNEX“, die mit der Rauminstallation der Studenten der TU Wien in der Künstlerhaus-factory interagierte, lässt sich technisch als Einbindung einer dynamischen, sich verändernden Kraft verstehen, die auf ein System einwirkt.  Zunächst erscheinen die Bewegungen marionettenhaft, doch stellt sich heraus, dass nicht die Performerin von Fäden geführt wird, sondern die scheinbare Marionette selbst die installative Raumverdichtung zu verändern und zu lenken vermag. Im Zuge des Entwicklungsprozesses vor Ort erschien der Performerin die Bühne immer mehr als abstrakt manifestiertes zwischenmenschliches Beziehungsgeflecht. Innerhalb dieses wechselwirksamen Systems werden Menschen durch Emotionen bewegt, die sie halten, stärken, ermutigen, ja erheben können  – aber auch hemmen oder sogar zum Rückzug bewegen können. Noch deutlicher ist es oftmals an unseren unmittelbaren Affekten abzulesen, denen wir uns bei Reizung durch ein anderes menschliches System scheinbar willenlos ausgeliefert fühlen.

Sind wir deshalb Marionetten unserer Gefühle? Am Ende der Performance stellt sich heraus, dass wir auch aus der Rolle der Marionette steigen können und – nun aus der Zuschauerperspektive – die Fäden, an denen wir gehangen sind, wahrnehmen können.


Isabel Belherdis

KONNEX, 2023

Performance

Im Zuge der Ausstellung DRAFT 2.0/RAUMENTNAHME

Künstlerhaus Wien factory 

März 2023

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